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Original Sensible Seeds
Kundengruppe: Gast

Rezensionen zu: Jungle Lava

Jungle Lava
Datum: 06.01.2024
Autor: Sally
Bewertung: 5 von 5 Sternen!
Die Kurzfassung:
Leicht zu ziehen, riesengroßer Stretch, großer Ertrag, betörender Geschmack, lange, starke Wirkung (!)
-> Ein toller Strain.
-> super für chronische Schmerzpatienten, da falle ich nämlich auch drunter,

Die ausführliche Fassung:
Das Grund-Set-Up war folgendes.
Zelt: 120x60x160
Hydrokultur: Atami Wilma Small Wide bestückt zu Anfang mit 8x AeroGrow19 V2 und 8 verschiedenen Sorten, zur Blüte hin wurden 4 Pflanzen in ein anderes Zelt umgezogen.
Lampe: Nemesis 250W von Grow the Jungle. 18/6 und später 12/12
Dünger: Grow Guide Atami Hydro A+B, Bloombastic, Rokzbastic, AtaCalMag

Keimung:
Einen "normal" großen Steinwollwürfel (2x2 cm) am besten am Abend vorher über Nacht in ein Wasserbad legen. Das Wasser für die Steinwollwürfel stelle ich auf so ca. 5,3 PH ein. Dadurch dass Steinwolle leicht basisch ist, kommt man so gut in die Richtung 5,5-6,2. In das Steinwollwasser gebe ich zusätzlich pro Liter Wasser 1ml Hydro A+B, plus einen Wurzelbeschleuniger. Bei Atami funktionieren z.B. sowohl Rootbastic, als auch der Root Booster super. Als Laie habe ich da keinen Unterschied im Ergebnis wahrgenommen. Es funktioniert für mich, das reicht mir.
Tipp:
Den Steinwollwürfel triefend nass aus dem Wasserbad nehmen und mit einem Dorn (ich nehme den vom Schweizer Taschenmesser) das vorgebohrte Loch erweitern. Für mich hat es sich bewährt, den Dorn ca. 1 cm (Pi mal Daumen - bis zur Hälfte etwa) einzuführen, ein bisschen konisch zu kreisen zu lassen (den größeren Radius oben, den kleineren unten), bis sich eine kleine Höhle gebildet hat.
Das kommt der Samen dann rein. Von einer Ecke nehme ich noch ein bisschen ab und lege das Stück als Haube auf das Loch, nicht lichtdicht, sondern locker.
Wichtig: Nach unten hin sollte das Loch eher geschlossen sein, sonst rutscht der Samen durch.
Zum Keimen benutze ich den Plastiktopf eines 12er-SuperCloners. In den Wassertank kippe ich das Restwasser, in dem die Steinwollwürfel eingeweicht waren. Es geht hier mehr um die Verdunstungsfeuchte. Die Würfel kommen auf den Tray, die Haube bleibt erstmal zu.
Die Keimung braucht auf diesem Weg ca. 5-8 Tage, manchmal auch etwas länger. Durch die kleine Höhle für den Keim werden Verluste minimiert. Bevor ich das so gemacht habe, habe ich viele Pflanzen in der Keimung verloren, weil sich diese anstatt nach oben, nach unten oder seitlich auf den Weg gemacht haben.

Keimlingphase:
Zuschauen beim Wachsen, mehr braucht es nicht. Falls die Lampen zu heiß sind, darauf achten, dass die Steinwollwürfel niemals staubtrocken werden. Und weil es sonst zu einfach wäre: Beim Nachfeuchten niemals überwässern, sonst ist der Keimling auch hin.

Sobald die ersten Wurzelspitzen aus der Steinwolle stippen, sollte das Pflänzchen umziehen. Da ich mit dem AeroGrow arbeite, ist das ziemlich easy. Die Pflanze wird einfach umgesteckt, der Deckel geschlossen und das Wasser angeschlossen.

Vegetationsphase:
Schneller, baumartiger Wuchs, kein Schocken, weder nach Umzug, noch nach Topping, man darf der Pflanze nicht so viel Stickstoff geben, die verwertet unheimlich gut. Z.B. liefert der Atami Hydro Booster Uni sehr viel davon. Hier sollte sparsam dosiert werden.

Blütephase:
Die Pflanze stretcht in der Blüte ca. 50-80 cm. Das kann auch sehr schnell gehen. Ich war von Freitag bis Sonntag nicht da. In den drei Tagen ist ein Seitenarm quer über die Krone ausgeschlagen und in die Lampe reingewachsen. Zwei andere Nebentriebe musste ich ebenso entfernen. Das waren ca. 34-45% der Pflanze die dadurch draufgegangen sind. Mehr als ein Drittel war Lampenwuchsverlust.
Im Stretch braucht die Pflanze viel und intensives Training, wenn die Höhe des Zeltes begrenzt ist. Die Pflanze wird sehr schnell baumartig holzig steiff. Wenn man da das richtige Zeitfenster verpasst, kann man nur noch wachsen lassen oder abschneiden.

Nach dem Stretch wächst die Pflanze nicht mehr in die Höhe. Das einzige, was dann wächst, sind die Blüten. Diese werden riesengroß, massiv, klebrig, harzig. Die Buds sehen aus wie große Gänsekeulen. Diese lassen sich einfach ernten und einigermaßen gut beschneiden.
Trotz der vielen Growfehler blieben am Ende nach Curing und Drying noch mehr als 60 Gramm über. Ohne Fehler wären es wohl ca. 100 g geworden. In Relation zu den 62,5 Watt (250 Watt auf 4 Pflanzen in einem Zelt) ist das ein achtbares Ergebnis.

Wirkung und Geschmack:
Die Wirkung startet mit einem intensiv hazigen Sativa-Schub. Nach den ersten 5 Minuten fragt man sich, ob da überhaupt was drin ist. Es ist leicht und belebend. Danach setzt mehr und mehr die tiefe, entspannende Wirkung ein. Mit der Zeit bemerkt man erst, wie dicht man ist.
Das ist ein schöner Strain, um den Tag ausklingen zu lassen.
Was mir an dieser Sorte besonders gut gefällt, ist die lange, nachgelagerte Wirkung. Manchmal habe ich mehr Probleme mit meiner Colitis Ulcerosa. Zwei Tüten abends helfen trotz Schubs zu schlafen. Beim Aufwachen kann es sein, dass man noch leicht dicht ist. Für einen Dauerschmerzpatienten wie mich ist das sehr vorteilhaft. Denn man kann dadurch erholter in den Tag starten, weil man besser schlafen konnte und morgens nicht so viele Schmerzen spürt.
Der Vollständigkeit halber sei angemerkt: Et knallt ordentlich. Für Freizeitkonsumenten ist diese Sorte wohl weniger geeignet. Während ich als Schmerzpatient nach ein paar Zügen vitaler werde, weil meine internen Schmerzen besänftigt werden, haut es "Freizeitkonsumenten" nach ein paar Zügen für mehrere Stunden aus dem Leben.
Für mich ist der Geschmack am ehesten mit "betörend modrig" zu beschreiben. Es ist irgendwie eine Mischung aus angebrannten Kuchenresten, die man mit der Gabel aus der Form kratzt, man weiß nicht, was da so gut drin schmeckt, aber man möchte es nochmal schmecken.
Der Raum füllt sich mit dicken Schwaden schwertragend süßlichem Rauches. Diese Sorte kann man nicht heimlich rauchen. Hot-Box freundlich.