Cannabisknoten sind sowohl am Stamm als auch an den Zweigen deiner Cannabispflanze zu finden. Knoten erhalten selten viel Aufmerksamkeit, aber schon ein wenig Wissen über sie hilft viel. Knoten können dir viel über die Art und voraussichtliche Größe deiner Cannabispflanzen sowie über mögliche Probleme mit dem Anbauraum/der Beleuchtung sagen. Das Verständnis von Cannabisknoten hilft dir, deine Chancen erfolgreich Stecklinge zu schneiden, zu erhöhen.
Zusammenfassung:
- Was sind Knoten und Internodien von Cannabispflanzen?
- Die Bedeutung von Knoten und Internodien bei Cannabispflanzen
- Identifizierung gesunder Cannabisknoten
- Wie zählt man Knoten an einer Cannabispflanze?
- Cannabisknoten FAQ
Was sind Knoten und Internodien von Cannabispflanzen?
Cannabisknoten sind die Punkte am Hauptstamm, an denen ein Seitenzweig entsteht. Die Pflanzenabschnitte zwischen jedem Knoten werden als Internodien bezeichnet. Während die Pflanze wächst, bilden sich weitere Knoten und Zweige. Die Zweige können ebenfalls zahlreiche Knoten und zusätzliche Seitenzweige bilden. Einige gebräuchliche Begriffe, die von Züchtern verwendet werden, sind Internodienabstand und Internodienstreckung.
Pflanzen, die aus Sativa-Cannabissamen gezogen werden, können einen größeren Internodienabstand/eine größere Internodiendehnung aufweisen als solche, die aus Indica-Cannabissamen gezogen werden. Pflanzen beider Samenarten weisen während der frühen Cannabis-Blütephase die größte Internodiendehnung auf, da Pflanzenhormone die Pflanze auf die Blüte vorbereiten.
Wie viele Knoten sollte eine Cannabispflanze vor der Blüte haben?
Die Antwort hängt von einigen Faktoren ab, unter anderem von der Größe deines Anbauzelts/-raums, der spezifischen Genetik deiner Cannabissamen und der für deinen Anbau verfügbaren Zeit.
- Wenn du selbstblühende Cannabissamen anbaust, beginnt die Pflanze automatisch zu blühen, normalerweise etwa 4–5 Wochen nach der Keimung der selbstblühenden Samen.
- Wenn du photoperiodische feminisierte Cannabissamen anbaust, hast du die vollständige Kontrolle über deine Pflanzen und den Zeitpunkt der Blüte. Wenn du mit der SCROG-Methode anbaust, ist die Frage nach der Anzahl der Knoten weitgehend irrelevant. Erfahrene SCROG-Grower warten einfach, bis die Fläche zu etwa 75 % gefüllt ist, und leiten dann die Blüte ein, indem sie auf einen 12/12-Cannabis-Lichtzyklus umstellen.
- Beim Indoor-Anbau von photoperiodischen feminisierten Samen beginnt bei vielen Züchtern die Blüte nach etwa 5-6 Wochen vegetativen Wachstums. Zu diesem Zeitpunkt hast du, abhängig von der Genetik und den Wachstumsbedingungen, möglicherweise einen Hauptstamm mit etwa 5-12 Knoten. Die tatsächliche Höhe variiert jedoch je nach Sorte und Umgebungsbedingungen.
- Wer Outdoor-Cannabissamen anbaut, wird während der Blütezeit eine große Bandbreite an Cannabisknoten an seinen Pflanzen sehen, abhängig von zahlreichen Faktoren. Dazu gehören der Breitengrad, das lokale Wetter, die Sorte und ob die Setzlinge vor dem Auspflanzen im Freien drinnen gewachsen sind (oder nicht). Outdoor-Sorten blühen, wenn sie spüren, dass die Tage kürzer werden, oft etwa im August auf der Nordhalbkugel (Februar auf der Südhalbkugel).
Die Bedeutung von Knoten und Internodien bei Cannabispflanzen
Das Verstehen und Interpretieren von Knoten und Internodien bei Cannabispflanzen kann wertvolle Informationen liefern, die dir als erfahrener Cannabisanbauer von großem Nutzen sein können:
Indica-Pflanzen mit ihrer typischen begrenzten Internodienstreckung und kurzen Internodienabständen sind für alle, die auch nur über grundlegende Erfahrung mit Internodien verfügen, leicht zu identifizieren. Ebenso ist eine extrem dehnbare Sativa im Anbauraum leicht zu erkennen. Manchmal können hybride Cannabissamen individuelle Phänotypen aufweisen, die eher in Richtung Indica oder Sativa tendieren. Die Identifizierung dieser Individuen gibt dir die Möglichkeit, deine Anbaupläne entsprechend anzupassen.
Wenn du die subtilen Anzeichen für den Grad des Indica-/Sativa-Einflusses deiner Pflanze interpretieren kannst, kannst du dich besser auf die Art der Blütenentwicklung vorbereiten, die du später im Wachstum erwarten kannst. Wenn du weißt, dass dein Pflanzenphänotyp beispielsweise mehr Sativa-ähnliche Merkmale aufweist als erwartet, kann dies bedeuten, dass die Blüten etwas weniger dicht sind und die Blüte möglicherweise ein paar zusätzliche Tage dauert.
Alle seriösen Cannabis-Saatgutbanken sollten Rückkreuzungszuchttechniken verwenden, um die Genetik so weit wie möglich zu stabilisieren. Aber manchmal kann die Genetik das Unerwartete bewirken, wie zum Beispiel, dass ein vermeintlich Indica-lastiger Hybrid einen stark Sativa-lastigen Phänotyp hervorbringt.
Mit ein wenig Erfahrung und Verständnis für Cannabisknoten/Internodien kannst du unerwartete Wachstumsmerkmale frühzeitig erkennen und dich darauf vorbereiten. Wenn du in deinem Anbauraum nur begrenzten vertikalen Wachstumsraum zur Verfügung hast, wirst du eine Pflanze, die sich zu sehr ausdehnt, vielleicht toppen. Dabei wird die Hauptwachstumsspitze entfernt, wodurch die Pflanze zu einer kürzeren, buschigeren Struktur mit mehr seitlichem Wachstum und weniger vertikalem Wachstum gezwungen wird.
Identifizierung gesunder Cannabisknoten
Wenn eine übermäßige Internodienstreckung Probleme verursacht (oder dies bald zu erwarten ist), stehen dir für Cannabis eine Reihe von Low Stress Training- (LST) und High Stress Training- (HST) Techniken zur Verfügung, mit denen du das übermäßige Pflanzenwachstum erfolgreich in den Griff bekommst und eine hochwertige Ernte einfahren kannst.
Gesunde Cannabisknoten sind ein Zeichen für eine gesunde Pflanze mit guter Kraft und Vitalität. Hier sind einige knotenbezogene Punkte, die du beachten solltest.
- Abstand der Internodien: Dicht gepackte Knoten mit geringem Internodienabstand können auf übermäßige Lichtintensität oder Nährstoff-/Temperaturprobleme hinweisen. Weit auseinanderliegende Cannabisknoten können auf niedrige Lichtverhältnisse oder andere Nährstoff-/Umweltprobleme hindeuten. Nach ein oder drei Anbauphasen wirst du mit gesund aussehenden, gut verteilten Knoten vertraut sein. Natürlich solltest du bei der Diagnose eines Pflanzenproblems immer auch auf andere Indikatoren wie Blattgesundheit, Umweltparameter (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftstrommessungen usw.) achten.
- Die Knoten sind bei autoflowering und photoperiodischen Pflanzen gleich: Unabhängig davon, ob du Autoflowering-Samen oder feminisierte photoperiodische Samen anbaust, bleiben die Cannabisknoten und ihre Funktion dieselben.
- Pflanzengesundheit in der Nähe der Cannabisknoten: Knoten haben normalerweise ein glänzendes, kräftiges grünes Aussehen; die Blätter in der Nähe sollten das normale, gesunde grüne Aussehen haben. Wenn du an oder in der Nähe der Knoten beschädigte, verblassende oder vergilbte Blätter siehst, kann dies ein Hinweis auf Probleme an anderer Stelle sein, die deiner Aufmerksamkeit bedürfen.
- Wildes seitliches Wachstum: Gesunde Knoten und kräftige Genetik führen oft zu starkem seitlichen Wachstum, das manchmal eine extravagante seitliche Verzweigung ermöglicht – was zu Erträgen führt, die die Zweige biegen. Einer der evolutionären Vorteile der Verzweigung an Cannabisknoten besteht darin, dass neue Teile der Pflanze wachsen und Licht erreichen können, wodurch die größtmögliche Pflanze gewährleistet wird.
- Gesunde Blüten, gesunde Cannabisknoten: In der Cannabis-Blütephase gehen gesunde Knoten und dichte, klebrige Blüten oft Hand in Hand. Für Ernten mit erstklassiger Potenz solltest du die besten Cannabissamen verwenden und deine Pflanzen vom Samen bis zur Ernte im optimalen Nährstoff- und Licht-Bereich halten.
Wie zählt man Knoten an einer Cannabispflanze?
Die genaue Anzahl der Knoten ist nicht unbedingt so wichtig. Wichtig ist, die Genetik auf die bestmögliche Weise zu züchten, um eine optimale Ernte zu erzielen. Wenn du jedoch planst, deine Pflanze zu toppen oder zu FIMen, ist es ratsam, zu warten, bis die Pflanze ausreichend entwickelt ist, normalerweise etwa einen Monat alt.
- Wie viele Knoten braucht man, bevor man Cannabis toppt? Die meisten Züchter würden empfehlen, zu warten, bis deine Pflanzen mindestens 4 Cannabisknoten haben. Viele warten lieber, bis ihre Pflanze 6 Knoten hat, bevor sie ihre Pflanzen toppen. Einige wertvolle Mutterpflanzen, die von professionellen Züchtern verwendet werden, ähneln großen Büschen und können Hunderte von Stecklingen auf einmal produzieren.
Cannabisknoten FAQ
- Wachsen Cannabisblüten aus Knoten? Ja, man kann oft eine Knospe von einem Knoten abpflücken. Gelegentlich kann man auch eine einzelne Knospe auf einem Blatt wachsen sehen!
- Werden Pflanzenknoten zu Wurzeln? Normalerweise nicht, denn der Knoten ermöglicht der Pflanze normalerweise, sich zu verzweigen und dadurch ihre zukünftige photosynthetische Kronenkapazität zu erhöhen. Aber die in den Knoten vorhandenen speziellen meristematischen Zellen können sich unter den richtigen Bedingungen teilen und zu Wurzeln heranwachsen. Cannabisgrower nutzen diese Eigenschaft zu ihrem Vorteil, wenn sie Stecklinge nehmen. In der Natur sorgen die im Knotengewebe vorhandenen meristematischen Zellen dafür, dass versehentlich entfernte (z. B. durch Sturm beschädigte) Zweige Wurzeln ausbilden und überleben können, wenn sie am richtigen Ort landen und die Bedingungen stimmen. Manchmal kann aus denselben Gründen auch ein tief liegender, im Boden ruhender Ast Wurzeln ausbilden.
- Wie viele Knoten sollte ein Steckling haben? Im Allgemeinen werden größere Stecklinge bevorzugt, da diese die größten Überlebenschancen haben. Vielen Hobbygärtnern fehlt jedoch die Zeit, diese zu produzieren, und sie nehmen oft Stecklinge mit nur einem oder zwei Knoten.
- Kann man Klone ohne Blätter vermehren? Unter speziellen Bedingungen in Gewebelabors können Cannabispflanzen aus nur wenigen Pflanzenzellen gezüchtet werden, ohne dass Blattmaterial/-struktur erforderlich ist. Wir anderen sollten jedoch darauf achten, dass ein Steckling etwas Blattmaterial hat, auch wenn er beschnitten wurde, um den Transpirationsbedarf zu verringern, bis sich ein Wurzelsystem entwickelt hat. Das Vorhandensein einer kleinen Menge Blattmaterial ermöglicht dem Steckling die Photosynthese und liefert die biochemische Energie, die erforderlich ist, wenn sich das neue Wurzelsystem bildet und der Steckling seine neue Reise ins Erwachsenenalter beginnt.